Montag, 1. Oktober 2012

Arbeitseifer & Glückseligkeit

So zufrieden wie letzten Freitag, nach meiner ersten Woche bei J.E.S.U.S. Kids, konnte ich meine Arbeit bisher noch nicht rekapitulieren. Um 9 Uhr betrete ich jeden Tag den angenehm temperierten Klassenraum und werde von teacher Heidi und Anne freundlich begrüßt. Die ersten Kinder sind auch schon anwesend in ihren putzigen Uniformen. Jeder konzentriert sich so gut wie möglich darauf Formen zu erkennen, zu puzzeln oder Buchstaben auszumalen. Je nachdem wo mehr Schüler zu beaufsichtigen sind, geselle ich mich dazu und achte darauf, dass alle bei ihren Aufgaben und Plätzen bleiben. Ab und zu müssen Wutanfälle und Zwänge bewältigt werden und Streitigkeiten geschlichtet. Nach 1 1/2 Stunden ist der Unterricht beendet und es ist "Snacktime", dann ghet es besonders lustig her: es wird gekrümmelt, gesabbert und dem Nachbarn Leckerein gemobst. Währenddessen stürmt schon die nächste Grupper zur Tür herein. Eine Klasse besteht durchschnittlich aus 3-4 Schülern, Vormittags kommen die Jüngeren im Alter von 3-9, von denen manche nachmittags sogar richtige Schulen besuchen. Später sind dann die Big boys an der Reihe, die schon über 20 sind und besondere Betreuung benötigen. Der Grad der körperlichen sowie geistigen Behinderung der Kinder variert stark und jeder hat besondere Bedürfnisse auf die man eingehen muss. Auf dem Bild ist einer meiner Lieblinge, der frohgemute Carlo, immer ein Lächeln auf den kleinen Lippen und sehr aufmerksam. Bevor die Kinder in diese Art von Klassenverbänden dürfen, werden sie einzeln unterrichtet, in der Gemeinschaft sollen sie dann vor allem ihre sozialen Fähigkeiten trainieren. Um 12 Uhr habe ich eine Srunde Mttagspause, die ich mit meinen überwiegend weiblichen Kolleginnen in einem Park um die Ecke verbringe. Dort gibt es einige nette Essensstände sowie Sitzgelegenheiten unter schattenspendenen Bäumen. Ich verstehe mich ganz großartig mit den Lehrerinnen und genieße es bei der Arbeit in so netter Gesellschaft zu sein. Wenn ich dann um 16 Uhr Feierabend habe, bin ich zwar geschafft aber trotzdem sehr glücklich und zufrieden, es ist so viel besser als meine vorherige Erfahrungen in Palanog. Ich stehe jeden Morgen auf und freue mich auf den kommenden Tag, was kann es schöneres geben? Am Mittwoch gab es dann noch einen Grund zu feiern, nämlich den 66 Geburtstag von Lola Tita. Zu ihren Ehren sorgte Mum Leah für ein reichhaltiges Frühstück und bastelte ein großes Plakat. Alle aßen zusammen u.a. Nudeln für ein langes Leben. Anschließend machte ich mich, mit dem Rucksack voller Backzutaten auf den Weg ins italienische Restaurant von Cathy Bonavitacola. Da wir keinen Ofen zu hause haben, bat ich darum den im Restaurant nutzen zu dürfen. Ich wollte nämlich deutsche Weihnachtsplätzchen für die Rotary Ladies, denen ich so viel zu verdanken habe und natürlich Lola machen. Cathy war unterwegs, dafür leistete mir ihr Ehemann & vollblut Italiener Gesellschaft. Der teig gelang mir problemlos, da ich keine Förmchen finden konnte, benutzte ich eine Art Flaschenöffner anstatt. Während ich vor mich hin werkelte, schauten mir die Köche und Kelner neugierig über die Schulter. Das erste Blech verbrannte ich komplett, der Pizza-Holz-Ofen hatte selbstverständlich keine Temperaturanzeige und vom Vortag noch jede Menge Restwärme! Innerhalb von 5 Minuten verwandelte er meine kleinen Meisterwerke in schwarze Aschehäufchen. Schließlcih konnte ich aber Erfolge einfahren und heimatliche Düfte erfüllten die fremde Luft. Die Hälfte der Plätzchen dekorierte ich selbst mit Zuckerguss, die andere ließ ich für JC übrig. Beim Rotary Meeting waren alle durchweg begeistert vom Geschmack und hamsterten eifrig für zuhause! Auch lola war hocherfreut und JC freut sich schon darauf beim Backen das nächste mal zuhelfen und mit dem süßen Zuckerguss rumzukleckern. Am Abend gab es noch eine kleine Party mit 2 Torten und noch mehr Nudeln zu der Lolas Kirchenfreunde vorbeischauten.
So weit so großartig, meine Lieben!
Bis ganz bald
Eure Nini <3          

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