Dienstag, 28. August 2012

Newlife und ein langes Wochenende

Morning  Glory





Palanog- wie die Katze so das Kind
Der August neigt sich dem Ende zu und das heißt natürlich auch: Weihnachten rückt stetig näher. Noch ist der Wahn zwar nicht ausgebrochen aber wenn man sich aufmerksam in den Läden und Kaffees umschaut, so entdeckt man überall schon kleine Dekorationen und die ersten Tannenbäume. Die Philippiner sind bekannt dafür ganze drei Monate lang Jesus Geburt zu zelebrieren. Auch Weihnachtslieder werden bereits im Radio gespielt und die Cds aus den Regalen geholt. Ich bin mal gespannt was im Laufe des Septembers noch alles passiert. Am vergangenem Sonntag war ich nicht mit meiner Gastfamilie in der traditionellen Kirche sondern besuchte den Gottesdienst von ,,Newlife". Eingeladen wurde ich von Jophil, den ich von meiner Arbeit her kenne. Newlife ist eine sehr moderne Gemeinde, die es auch in den USA gibt, viele junge Menschen sind Mitglieder und der Gottesdienst ist sehr ansprechend gestaltet. Zunächst findet er hier in der RobinsonsMall statt, genauer gesagt in einem der klimatisierten Kinosäle, mit einem Countdown und einer Powerpoint Presentation wird man zu Beginn auf die kommenden zwei Stunden eingestimmt. Dann geht es los: vor der Leinwand beginnt die Rockband der Gemeinde los zu singen und die Instrumente anzustimmen. Alle Anderen standen auf klatschen, tanzten und sangen mit. Man fühlt wirklich die Lebensfreude seiner Mitmenschen und wird von deren Begeisterung mitgerissen! Danach folgt die Predigt, welche so lehrreich wie unterhaltsam war. Der Pastor war sich auch
Die Arbeit macht noch Spaß= )
nicht zu Schade über sich selbst, Gott sowie Passagen aus der Bibel zu scherzen.Ungewohnt war auch für mich, dass nach wichtigen Aussagen des Pastors, Rufe wie :,,Hallelulia"oder ,,Amen" ,,Yes thats right!" aus allen Reihen erklangen. Die Werte, die hier in der Kirche vermittelt werden sind äußerst wichtig und richtig, wie zum Beispiel: Niemand ist perfekt, man muss sich manchmal selber vergeben und aus fehlern lernen, wenn man viel bekommt dann kann man auch viel geben, die schlechteste Entscheidung ist keine zutreffen, man kann um Hilfe bitten aber handeln muss man selber, es ist nie zu spät sich zu ändern oder an sich zu areiten, etc.etc. Es handelt sich meistens um einfach Lebensweißheiten, die einem im Alltag helfen sollen. In dieser Art von Gemeinschaft wird auch die Jugend animiert sich Gedanken über Recht, Unrecht, Menschlichkeit und das Zusammenleben zumachen. Irgendwie haben es meine Eltern geschafft, mir all Dies beizubringen und als selbstverständlich zu betrachten (wenn ich über das Ausmaß und die ungemeine Menge an Werten und Weißheiten nachdenke, die sie mich gelehrt haben, wird mir ganz schwindelig... mal ehrlich Mama, Papa wie habt ihr das gemacht so ganz nebenbei zu der allgemeinen Erziehung? = ) ) Aber vorallem in einem Entwicklungsland hat nicht jeder das Glück von so großartige Eltern und Mentoren aufgezogen zu werden. Daher finde ich die Aufgabe, die die Kirche hier erfüllt äußerst wichtig. Zum Ende des Gottesdienstes wurde musikalisch gebetet, Hände erhoben und sich gegenseitig einen wundervollen Tag gewünscht. Die Leute, die ich dort kennenlernen durfte sind alle sehr aufgeschlossen und unglaublich höflig. Ich werde auf jeden Fall diese Woche wieder zu Newlife gehen, ich habe wirklich Spaß sowie einen angenehmen Sonntagvormittag gehabt.
Am Abend wurde ich zum Essen eingeladen und zwar von Edwin Manyas, ihm gehören zwei Restaurants und ein Supermarkt hier in Tacloban. Kennengelernt habe ich zunächst, bei einer abendlichen Joggingrunde, seinen Sohn Anthony (8). Edwin war auch im Stadium er walkte jedoch nur und schickte seinen Sohnemann dann immer mal wieder ein paar Runden joggen. So kamen wir ins Gespräch, beim Dinner stellte er mir auch seine zwei Töchter vor, Stephanie und Quinna. Am nächsten tag lut er mich auch zum Tennisspielen ein und ich hatte eine richtige Trainingstunde, es ist wirklich schwieriger als es aussieht, was man da alles beachten muss... Von meiner Arbeit gibt es nicht viel neues, meine Mädels sind ganz verrückt nach Laufdiktaten und spielen Memory auch noch gerne, mittlerweile haben wir ein zweites gebastelt.
Bis ganz bald
Eure Nini <3

Donnerstag, 23. August 2012

Alles in kleinen Dosen

Liebe Verwandte, Freunde, Bekannte und Neugierige Daheimgebliebene,
so eine Erkältung bei somerlichen Temperaturen ist zeimlich kräfteraubend. Ich bin mir nie so recht sicher ob mir nur ganz natürlich heiß ist oder aber ich Fieber habe. Seit dem Ausflug auf Samar schniefe und kränkele ich so vor mich hin, zwischendurch dachte ich es ginge mir besser aber auf der Arbeit fühlte ich wie die Schwäche in meine Glieder und Lieder kroch und ich musste mich hinlegen. Sobald es draußen dunkler und kühler wird fühle ich mich aber wieder besser. Mein europäischer Kreislauf kommt dann etwas zur Ruhe,
Lolalein die zweite
weil er nicht mehr so viel Energie aufbringen muss um meinen Körper abzukühlen. Auf Grund meines Zustandes habe ich nichts aktuelles zu berichten, daher werde ich euch wie versprochen ein paar Wunderlichkeiten der Kultur erklären. Zuächst hatte ich euch ja schon einmal mitgeteilt, dass neben meinen Gasteltern, ihren zwei Töchtern meiner Lola(Oma) noch weitere Personen das Haus bevölkern und wir Hausangestellte haben. Ich habe eine Weile gebraucht um das Mysterium um die drei zusätzlichen Bewohner zu verstehen und lüfte es jetzt für euch. Zum einen gibt es da noch eine Lola, eine der vielen Cousinen von meiner Haupt-Lola Tita. Sie hat auch mitgeholfen die Kinder des hauses groß zuziehen und lebt hier, sie kümmert sich um die gesamte Wäsche des Hauses auch die meine freundlicherweise. Dann gibt es
Maneeee
Manilie(14), Rufname: "Maneeeeeee" der ab früh um 6 regelmäßig im Haus zu vernehmen ist. Sie hat keine Lust zur Schule zu gehen, da aber die meisten Restaurants & Geschäfte nur Angestellte mit einer Schulausbildung beschäftigen, kann sie nirgendssonst arbeiten. Deswegen darf sie so zusagen hier arbeiten, sie kocht, putzt, pflegt die Lola, macht Besorgungen, wäscht ab und spielt mit JC. Als Gegenleistung lebt sie mit im Haus, bekommt Essen und alles was sie benötigt. Es ist nicht so, dass sie rund um die Uhr hier schuftet, sie hat viel Freizeit und ist zufreiden die alternative wäre ja auf der Straße zu leben. Außerdem bekommt sie auch Unterstützung von Mean. Mean ist 18 jahre alt und geht sehr gerne zur Schule, leider hat ihre Familie nicht das Geld sie auf ein College zu schicken und lebt auf dem Dorf. Deshalb finanziert ihr Lola
Mean
Tita das und lässt sie ebenfalls mit bei uns wohnen und dafür hilft Mean Manili bei der Arbeit. Ich finde das sehr großzügig von der Familie, weil sie den beiden Mädchen Perspektiven für ihre Zukunft geben. Ja soviel dazu ... dann ist es noch sehr interessant, dass die Pienos Dinge für den alltäglichen Bedarf wie z.B. Kaffee, Schampoo, Zahnpasta, Kremen etc. bevorzugt in kleinen Packungen, die nur für eine Anwendung reichen, kaufen. Für mich war das anfangs etwas unverstndlich, aber ich denke, dass viele Menschen hier mit wenig geld über den Tag kommen müssen und auch nicht den Platz haben viele Dosen lange rumstehen zu haben. Außerdem gibt es die Produkte an jeder Ecke und zu jeder Tageszeit zu kaufen. Das sieht so aus:      Ja soviel für heute, ich lege mich jetzt erst mal wieder ins Bett.
Bis ganz bald
Eure Nini
<3

Montag, 20. August 2012

Ein Ausflug ins Herz des tropischen Waldes und der Gastfreundschaft

Sonntagmorgen 7 Uhr Ortszeit verließen wir (Mama Leah, Mari, JC und meine Wenigkeit) unser kleines Stadthaus, um uns für die folgenden 4 Stunden mit einem Dutzend weiterer Personen in einen Bus zu quetschen, der nur 10 Sitzplätzen besaß. Unser Ziel hieß: San Julian - Samar, um ganz genau zu sein: das Anwesen der Familie Erroba, die für 10 Monate Aya, eine japanische Austauschschülerin beherbergt. Mit uns reisten weitere Mitglieder AFS-Community. Während der Fahrt erfuhren wir auf unangenehme Art und Weise, wie sich in etwa das Reisen mit Pferdekutschen früher auf unbefestigten Straßen angefühlt haben muss. Aber als wir dann unsere 1000 Gehirnzellen leichteren Köpfe aus aus dem Van steckten, waren alle schmerzenden Pobacken vergessen. Auf einer kleinen Erhöhung, von Palmen aller Arten und gattungen umgeben, thronte das zweit Haus von Ayas Ersatzeltern. Das männliche Familienoberhaupt ist nämlich Bürgermeister der Stadt San-Julian und lebt nicht zusammen mit seiner Frau und Kindern in Tacloban, die ihn aber häufig am Wochenende besuchen kommen. Überaus freundlich wurden wir von der Herrin des Hauses willkommen geheißen und herum geführt. Das Anwesen besticht nicht nur durch eine fantastische Lage, sondern auch durch eine Innenausstattung, die an einen Südseetraum erinnert. Die Möbel sind kunstvoll aus dunklem Holz geschnitzt und mit buntbestickten Kissen dekoriert. Blickt man durch die von weißen Vorhängen umrahmten Fenster, sieht man nur das helle grün der sich im Wind wiegenden Blätter. Wehmütig verließen wir, umgezogen für den Strand, das schöne Ambiente. Die Autos wurden beladen mit Schüsseln voller Essen und aufgeregten Kindern die hibbelig auf den Sitzen rumhüpften. Der Strand stellte sich als Ansammlung von Klippen und Stenformationen heraus in die Bungalow Sitzecken eingebaut waren. Von denen aus konnt man nach herzenslust ins Wasser springen und die Unterwasserwelt erkunden. Zu vor meldete sich jedoch mein Magen zu Wort und es war mir eine Wonne ihn mit zarten Krabbenfleisch und in Kokosmlich gekochtem Wurzelgemüse zu füllen. Wir hatten alle eine Menge Spaß an diesem Nachmittag, ich fand ein paar außergewöhnliche Muscheln und sah mein erstes freilebendes Seepferdchen. Leider hatte ich keine Wechselsachen mitgebracht und holte mir eine kleine Erkältung von der Klimaanlage auf der Rückfahrt. Zurück im Haus setzte mit der Abenddämmerung auch ein Angriff von Mücken ein. Anstatt sich mit chemischen Mitteln zu helfen, wurde tradiotionell Ausgeräuchert. Bisher dachte ich, dass sei nur so eine Redensart, als ich mit vom rauch brennenden Augen die Treppe runter stolperte wurde ich eines besseren belehrt. Neben Unmengen an
Schlafenszeit
Essen gab es später noch Karaoke non-stop, bis weit nach Mitternacht schalten die Gesänge hoch in das Zimmer, welches ich mir mit Aya&Nina teilte.Die Übrige Gesellschaft schlief wegen des Platzmangels auf dem Boden im Erdgeschoss. Jedoch nicht besonders lange... Mit den ersten Sonnenstrahel (5.45 Uhr) drang auch das erste Gelächter durch unser Fenster. Das geringe Schlafbedürfniss der Pienos ist mir ein Rätsel, vor allem die Erwachsenen albern permanent rum und Ruhe gilt es zu jedem Preis zu vermeiden. Die Bäuche voll vom Frühstücksbuffee und die
Aya, Leah ich und zwei verrückte Freundinnen
Kameras mit unzählige neuen Bildern fuhren wir zu einer Fluss- Lagunen Landschaft. Neben unserer
Jc ist nicht so bergeistert aber wir hatten Spaß
Reisetruppe war noch eine einheimische Familie zugegen, die die schnelle Strömung zum Wäsche waschen nutzte. Ich verbrachte die meiste Zeit auf einem Bananenblatt sitztend, in mein handtuch gehüllt, weil ich meinen dauerlaufende Nase nicht noch zu Höchstleistungen reizen wollte. Zum Mittagessen versammelten wir uns wieder auf der weitläufigen Terrasse des Hauses und verspeißten köstliche Garnelen und weitere Leckerein. Anschließend holte uns ein Busfahrer wieder ab, der zum Glück viel vorsichtiger fuhr als unser erster. Am Abend waren wir erschöpft wieder zuhause in Tacloban und alle ziemlich froh einen weiteren Erholungstag vor uns zu haben. Am meisten beeindruckt hat mich auf diesem Ausflug, wie selbstverständlich es für die Filippinos ist mal aben 14 Personen Tür und Tore zu öffnen, sie zu bewirten und zu bespaßen ohne eine Gegenleistung zu verlangen oder es von langer Hand zu planen. Gastfreundlichkeit und vor allem Bereitschaft habe ich auf diese Weise noch nicht erlebt.
Bis ganz bald

Eure Nini  <3

Samstag, 18. August 2012

Fiestas - Teil des Philippinischer Charme

Einen Monat ist es jetzt her, dass ich diesen pazifischen Inselstaat betreten habe. Zur Feier des Tages stattete ich dem Ozean schon um 7 Uhr morgens einen Besuch ab. Gemeinsam mit Mama Leah und meiner Schwester Marie hatten wir ein gutes Frühstück nach ein paar Schwimmzügen im kühlen Nass. Anschließend musste ich zu einem Treffen mit den anderen AFS- Austauschschülern, bei dem uns exakt noch einmal der gleiche Vortrag über die Regeln des Programmes gehalten wurde, wie in Manila. Da Toleranz jedoch eine wichtige Eigenschaft ist, die wir während unseres Jahres lernen sollen, bot dieses unsinnige Treffen wenigstens eine perfekte Lernbasis dafür. Zum Lunch fuhren wir dann zu einer Freundin der Familie, in deren "Barangay"( eine Art Bezirk innerhalb eines Stadtteils) gerade Fiesta Zeit ist. Jede Barangay feiert an 3 Tagen im August-September Fiesta. Das heißt im Grunde, dass man alle Freunde, Bekannte und Verwandte zum Essen, Trinken und Karaoke singen einläd. Die Feirlichkeiten finden zu ehren des jeweiligen Schutzheiligen des Bezirkes statt aber eigentlich wird dies überhaupt nicht thematisiert. Es gab allerlei Leckerein und ich hatte beim Singen mit JC viel Spaß.
Nach einem Monat nun, wie gesagt ist es Zeit ein wenig Resumee zu ziehen, wenn man in eine für uns Europäer so außergewöhnliche Kultur kommt, wird man von so vielen fremdartigen Eindrücken überschüttet, dass man so einiges rasch als Selbstverständlich hinnimmt. Genau um diese Art der Anpassung und Adaption geht es schlussendlich bei einem Austausch auch. Nichtsdestotrotz habe ich fleißg Notizen gemacht um euch die kleinen Eigenarten der asiatischen Kultur näher zu bringen, die ich ansonsten wohl nicht für erwähnenswert halten würde. Ich werde in diesem und den folgenden Posts auf einige, mal mehr mal weniger eingehen und versuche sie etwas thematisch zu ordnen. Beginnen möchte ich mit dennen, die vom christlichen Glauben her stammen.: 1.) Ältere Leute begrüßt man hier, indem man den Rücken ihrer rechten Hand an seine eigene Stirn führt und sie somit ,,segnet". Die Aufforderung dazu lautet : "Bless, bless!". Bei Kleinkinder, die dazu noch nicht in der Lage sind, ergreifen die Älteren die Iniative und segnen sich selbst während sie ihre Hand an die Stirn des Kindes halten.
2.) Fährt man an einer der vielen Kirchen, welche in der ganzen Stadt verstreut sind vorbei bekreuzigt man sich. Ebenso vor dem Essen und vor Wettkämpfen.
Ja soviel zum ersten Teil des Exkurses. Morgen machen wir einen zweitägigen Ausflug nach Samar, ich freue mich schon sehr auf die Natur dort.
Bis ganz bald eure Nini = )

Mittwoch, 15. August 2012

Am Tage und in der Nacht was man hier so macht


Die Sonne ist immer präsent auch wenn ich sie nicht immer ungehindert sehen kann lässt sie mich spüren, dass sie doch da ist. Aber auch der Ozean ist dankenswerter Weise nicht weit weg und offeriert seine kühlen Wogen freimütig zur Erfrischung. Als ich am Sonntag nicht auf dem Felde in Palanog arbeiten musste, begleitet ich Nina (einer deutschen Austauschschülerin) und ihrer Familie nach Tandayw, einem Strand und Welnessresort. Nach nur 2 Stunden Verspätung der Gasteltern und einer 45 minütigen Autofahrt waren wir im Paradies. Mit dieser Bezeichnung übertreibe ich keineswegs, kleine Hütten und Palmen säumten den Strand und außer uns störte Niemand die Aussicht. Das Meer präsentierte sich ruhig und einladend vor uns und wir verbrachten einen schönen Sonntag mit dem Geräusch der rauschenden Wellen im Ohr. Am abend war ich noch mit meiner kleinen Gastschwester JC in der Mall und sie zeigte mir das Spielparadies in dem Kinder aller Alterstufen für 5 Peso pro Runde auf Automaten aller Art einhauen dürfen. Montag hatte ich auch noch frei als Ersatz für Samstag und ich spannte so richtig aus, verkroch mich in den Coffeeshop und versteckte mich hinter den Seiten meines Buches. Ich traf auch zufällig auf ein paar andere Voluntäre und wir tauschten ein wenig Erfahrungen aus. Am Dienstag war ich wieder in Palanog zu gegen und bastelte mit meinen Mädels ein Memoryspiel mit dem wie neue Vokabeln lernen. Das Zeichnen der verschiedenen Begriffe bereitete ihnen besondere Freude. Heute sollte ich eigentlich ein Meeting im Womenshelter haben aber das wurde auf Freitag verschoben und so hing ich etwas in der Luft den ganzen Tag und traf mich nur mit Carmen. Auf meinem Nachhauseweg habe ich noch ein paar Fotos vom Leben auf den Straßen in der Dunkelheit gemacht. Die schwindende Sonne ist trügerisch, es ist nicht Nacht. Das Leben kommt nicht zur Ruhe mit der Finsterniss, wie eine Krankheit bäumt es sich noch einmal auf bevor es allmählich kleckernd verebbt. Die Straßen speien unpassend vermengte Düfte von gebratenem Fleisch, Abgasen und beißendem Rauch aus. Rücksichtslos bahnen sich Menschen jeglichen Alters ihre eigenen Wege durch die, vom Asphalt aufgeheitzte Stadt. Beladen mit den unbefriedigten Erwartungen an den Tag, quetschen sie sich in die schon übervollen Jeepneys für eine umbequeme Fahrt nach Hause...
Bis ganz bald
Eure Nini= )

Freitag, 10. August 2012

Arbeitsupdate

Nach meinen ersten Tagen in Palanog war ich nur mäßig mit meiner Arbeit zufrieden. Ich hatte das Gefühl die Kinderlein nicht angemessen und ausreichend zu beschäftigen. Die meiste Zeit über improvisierte ich: stellte ihnen Matheaufgaben wie sie mir gerade in den Sinn kamen, diktierte einfach Englischsätze und forderte sie
Englisch Unterricht
zum Vorlesen auf. Zur Auflockerung spielte ich mit ihnen ,,Hüpfender Kreis" oder ,,Here we go around the coconut-tree". Den Song mit dazugehörigem Tanz habe ich von der britischen Variante wo man um einen Mullberrytree geht umgeändert. Wenn die Sonne sich mal gnädig in Wolken gehüllt hatte, versammelte ich alle umherhopsenden Kiddies zum Volleyball Spielen.Aber  wurde ich so meiner Aufgabe gerecht? Am vergangenen Mittwoch begleitete ich Carmen aus Belgien, die ,jedoch auf eigene Faust, ebenfalls als Freiwillige für zwei Monate hier arbeitet, zu ihrem Projekt. Sie hilft in einem Heim aus, welches sich um junge Frauen und deren Kinder kümmert die sexuell missbraucht worden sind und von ihrer Familie verstoßen worden sind. Carmen ist 24 jahre alt und arbeitet schon seit mehreren Jahren immer mal wieder als Volunteer in Tacloban. Auf Grund ihrer Erfahrung hatte ich erwartet völlig eingeschüchtert zu werden, wenn ich sehe wie sie den Menschen hilft und mit ihnen umgeht. Es stellte sich jedoch heraus, dass sie nichts wesentlich anders macht als ich. Sie verhält sich eher wie eine Betreuerin und
gibt den Kindern nur Anregungen um sie dann beim Spielen zu beobachten. Am Ende des Tages war ich ernüchtert und mir gleichzeitig erleichtert bewusst, dass ich meiner Aufgabe doch sehr gut gerecht werde. Meine Schüler, vor allem die 12-14 jährigen Mädchen die ich jeden Vormittag unterrichte machen gute Vortschritte und sind schon selbstbewusster geworden. Wenn ich sie sehe und höre macht mich das froh und erfüllt mich mit Zufreidenheit.
Meine täglichen Mittagspausen, in denen ich das leckere Lunchpaket (meist Reis, Fisch und Gemüse von
Mittagsschläfchen der Jungebliebenen
Manili,der Haushilfe liebevoll zubereitet) verspeise, verbringe ich mit meinen älteren Kolegen von GK. Sie nehmen zur Zeit in der Gegend rund um Palanog Messungen vor und freuen sich immer Zeit mit mir zuverbingen und rumzualbern. Sie sind eine sehr lustige Truppe und im Inneren alle Kinder geblieben die nichts lieber tun als Witze reißen und rumalbern aber genau das macht sie so liebenswert und meine Pausen so amüsant. = )
Ich kann euch überrings beruhigen bei uns in Leyte regnet es keinen einzigen Tropfen. Da Tacloban von Bergen geschützt ist kommt es hier auch nicht zu Überschwemmung. Ich ,,leide" zur Zeit eher unter der sengenden Hitze und bin sehr danbar für den Airconditioner und Ventilator in meinem Zimmer, die mir kühle Nächte bescheren.
Zum Schluß möchte ich euch noch Jemanden vorstellen. Ladies und Gentelman dies ist Joseph. Joseph ist noch etwas schüchtern wird aber sobald ich mit einem Glas Milch ins Zimmer komme zutraulicher. Er fühlt sich an meinen Wänden am wohlsten und ist ein quirrliges Kerlchen, ich bin mal gespannt ob er noch größer wird. So ich werde mich jetzt zurückziehen, da ich morgen arbeiten muss. Nichts mit Wochenende aber dafür (leider) ... viel mit Sonnenschein.
Bis ganz bald  Eure Nini<3 

Donnerstag, 9. August 2012

Jeden Tag ist Markttag



Jackfruit
Zwei mal in der Woche finden sich in Cottbus vor der Oberkirche die Bäurchen zum Verkaufen von bio-öko Produkten ein. Weit weit weg im fernen Tacloban auf Leyte vergeht kein Tag an dem die Philippinischen Händler ihre Waren nicht vor den vorbeilaufenden Menschen anpreisen. Schon nach kurzer Zeit gewöhnt man sich an das Straßenbild und die Düfte nach rohem Fleisch, Fisch und Früchten, die die Abgase anreichern. Direkt vor den Läden Downtown reihen sich die Stände aneinander, teilweise nach Produkten geordnet aber auch gerne mal völlig durcheinander gewürfelt ist die Auswahl sehr abwechslungsreich. Vor allem wenn man sich einmal genauer dem Obst zuwendet. Dank der Globalisierung kennen wir in Europa schon aller hand tropische Früchte, die auf den asiatischen Inseln an jeder Ecke wachsen wie: Papayas, Ananas, Mangos, Avocados, Bananen und Melonen. Zumindest dachte ich ich würde diese Früchte kennen, aber als ich hier zum ersten Mal in eine tief orange Papaya-Scheibe biss hatte ich das Gefühl etwas völlig neues zu essen. Sonnen anstatt von Frachtraum gereift macht einen himmelweiten Unterschied, genauso erging es mir mit Ananas und Mangos. Außerdem gibt es zigverschiedene Sorten der einzelnen Früchte und jede schmeckta uf andere Art und Weise lecker. Dann gibt es allerdings auch Früchte die ihren Weg noch nicht über den Ozean gefunden haben, dazu gehört die sogenannte Jackfruit, die etwas eigen riecht aber mit süßem und festem Fruchtfleisch den Gaumen erfreut. Oder die Lytschee ähnliche Guyabano, die aus mehr Kernen als essbarem besteht."Marasa" (Lecker) sage ich da nur, ganz im Gegensatz zu dem feilgeboten Fleisch das frisch geschlachtet zum bestaunen rum hängt. Auch die Zubereitung ist hier nicht gerade out cousine alles geht ab in die Fritöse oder wird mit viel Fett gegrillt. Hühnerbeine und Spanferkel sind eine Spezialität. Vom Fischmarkt habe ich vergessen ein Foto zumachen aber den kann man sich in etwa so vorstellen wie bei uns. Natürlich werden auch Reissorten sowie diverse Gewürze in kleinen Tüten verkauft. Wenn man mal fix Erdnüsse, süßes Reisgebäck oder ein Küken braucht wird man auch ohne Probleme fündig. Um zur Arbeit und zum Markt zukommen kann man zwischen den verschiedensten öffentlichen Transportmitteln wählen. Da wäre einmal der Jeepney, eine Art Bus der ohne festen Fahrplan und Sitze auskommt. Wenn man es etwas privater bevorzugt und ein ganz bestimmtes Ziel hat setzt man sich besser in ein Tricycle. Ist Zeit kein zuberücksichtigender Faktor, wie für die meisten hier, tut es auch ein Multicap: also ein Fahrrad mit Beifahrersitz. Wirklich verkehrssicher ist jedoch keines der drei, in manchen Jeepneys steht zwar "Fasten your Seatbelt!" was auch sinnvoll wäre bei dem Fahrstil der meisten aber es gibt leider keine Gurte. Alles liegt in Gotteshand, zumindest ist ein Abbild von Jesus zur Beruhigung in jedem der Vehikel vorhanden. Na dann Amen!
Ich hoffe der kleine Ausflug ins Straßenleben hat euch gefallen und kulturell bereichert.
Bis ganz bald
Eure Nini = )

Samstag, 4. August 2012

Getting a taste of the Islandlife




Nun ist es schon wieder Samstagabend in Tacloban die Sonne ist so gut wie untergegangen und ich freue mich auf einen ruhigen Abend im Kreise meiner Gastfamilie. Es ist zeimlich viel passiert seit ich das letzte mal ,,gepostet" habe, obwohl es nur ein paar Tage her ist. Am Donnerstag hatte ich die Möglichkeit mit einem Harvard Studenten, der von GK- Organisern bei seinen Studien begleitet wird, nach Samar die benachbarte Insel zu reisen. Auch wenn ich die meiste Zeit nur im Auto saß langweilte ich mich kein bisschen, weil die Landschaft die an mir vorbeiflog wie im Paradies war. Wir fuhren in die kleine Stadt Balangiga und machten Halt in Basay wo diese wunderschönen alten Kirchen waren. Am Freitag fuhr ich dann wieder nach Palanog zu meiner Arbeitstelle, diesmal war ich auf die Kinderscharen schon besser vorbereitet. Ich hatte einen Ball, mehrere Songtexte, Vokabeln und Matheaufgaben im Gepäck. In einem unfertigen Haus richtet ich mir eine Art Klassenraum ein. Als Tafel diente eine Holzplatte, Kreide hatte ich selber gekauft. Es gab keinerlei Tische und die Kleinen nahmen auf Holzbänken platzt. Die Jüngeren also ca 2-6 Jahre alten saßen zumindest für 10minuten still da bevor sie sich selber beschäftigten. Ich begann damit die Kentnisse der etwas reiferen in Englisch und Mathe zu überprüfen und war sehr postiv überrascht. Neben theoretischem Unterricht stellte ich auch mehr schlecht als recht meine Lieder vor, trotz meiner Stimme waren sie alle begeistert und machten sofort mit. Am Nachmittag spielte ich noch etwas Volleyball mit ihnen. Ich war ziemlich stolz, dass ich es geschafft hatte sie sinnvoll zu beschäftigen undsie sich darauf freuen mich am Montag wieder zusehen. Heute am Samstag hatte ich einen richtigen Ferientag auf den Philippinen. Ich ging mit Freunden aus dem Office meiner Lola zu einem Resort das nur ca. 15 minuten Fußweg von meinem Haus weg ist. Ich wusste gar nicht, dass so ein schöner Strand so nah Tacloban exsistiert. Wir aßen ein sehr feines Mittag im Restaurant und dann schwamm ich wie eine Nixe durch den Ozean. Die Wassertemperatur war ungemein angenehm nicht zu vergleichen mit dem Mittelmeer ich könnte stundenlang nur darin rumdümpeln. = ) Die Anderen waren nicht so begeistert wie ich weil sie dies schon ihr ganzes Leben kennen und freuten sich darüber wie sehr ich mich freute. ich werde auf jeden Fall jetzt öfter dahin gehen. Die Poolbenutzung kostet zwar etwas aber wenn man nur ins Meer will braucht man keinen Peso zu bezahlen. Tja soweit sogut. Morgen werde neben Wäsche waschen auch einen Unterrichtsplan erstellen für die Woche. Mama leah will mir dabei helfen, da sie als lehrerin ständig so ewtas macht.
Bis ganz bald eure Nini <3   

Mittwoch, 1. August 2012

Ein erster Eindruck von meiner Arbeit


Heute habe ich es endlich geschafft einmal meine richtige Einsatzstelle zu besichtigen: Die Gawad kalinga community in Palanog. Ich wurde dort äußerst herzlich empfangen und von staunenden Kinderaugen genaustens begutachtet. Nach meiner anfänglichen Begeisterung, darüber, dass ich endlich an meinem Zielort war, erfolgte eine Ernüchterung... tja und jetzt? Wie beschäftigt man Kinder im Alter von 1-17, die mein Englisch nur mäßig verstehen und noch mäßiger sprechen können, ohne Spielzeuge oder andere Hilfsmittel? Ich versuche es mit der magischen Wirkung der Musik. Während unserer Vorbereitung in Manila hatten wir ein Kinderlied auf Tagalog gelernt, welches ich mir aufgeschrieben hatte und voller Inbrunst anstimmte. Nach und nach begleiteten mich die kleinen Filipinos, das war zumindest ein Anfang. Die ganz kleinen Kinder fürchteten sich immer noch vor mir also bemühte ich mich aus den älteren, die nicht  zur Schule gingen etwas Englisch rauszukitzeln was super klappte. Sie wurden richtig wissbegierig und ich saugte mir so viel einfache Vokabeln wie möglich aus dem Ärmel, allerdings hatte ich ja keinen richtigen Lernplan vorher erstellt. Das plane ich jetzt für die nächsten Tage um sie besser beschäftigen zu können. Am Nachmittag kamen noch die Verantwortlichen der region Leyte von GK vorbei und luden mich ein Morgen mit ihnen ein weiteres Projekt von GK zu besichtigen, in einer anderen Stadt, darauf freue ich mich schon. Als wir zurück in die Stadt fuhren trafen wir uns noch in einem italienischen Restaurant mit wohlhabenden Einwohnern von Tacloban, die viel in die Stadt und Hilfsprojekte investieren. Es gab originalen italienischen Kaffee mit Schockokuchen. Ich unterhielt mich mit einer Frau, die aus Hamburg kommt und ein Haus hier besitzt. Anschließend ging ich ins Einkaufszentrum um Kreide, einen Ball und Federballschläger zu kaufen, damit ich wenigsten etwas habe mit dem ich die Kinderlein bespaßen kann. Es ist traurig zu sehen, dass sie dort den ganzen Tag nur rumhängen und nichts zu tun haben.
Bis ganz bald
Eure Nini<3